Drugs, 1997, 53(6), 930-42 Pubmed
Der Zucker und die Säuren halten osmotisch Wasser im Dickdarm zurück und stimulieren direkt und indirekt die Peristaltik.
IndikationenDie Lactulose wird für die Behandlung einer Verstopfung und einer hepatischen Enzephalopathie (Hyperammonämie, Leberkoma) eingesetzt.
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Dazu siehe unter folgenden Links:
Weiteres
Mögliche Nebenwirkungen bei der Anwendung von Lactulose sind:
Folgende Wechselwirkungen sind bei der Anwendung von Lactulose zu beachten:
Lactulose darf nicht angewendet werden bei:
Lactulose kann in der Schwangerschaft angewendet werden, da keine Hinweise auf schädliche Wirkungen vorliegen.
Lactulose kann während der Stillzeit angewendet werden.
Lactulose hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
Folgende Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen sind bei der Anwendung von Lactulose zu beachten:
Folgende Alternativen stehen für Lactulose zur Verfügung:
Laktulose wird therapeutisch vor allem bei Verstopfung zur Darmregulation und bei der Leberzirrhose zur Behandlung der hepatischen Enzepahlopathie verwendet.
Es handelt sich um ein Disaccharid (Zweifachzucker) und besteht aus Galaktose und Fruktose (ß1,4-Bindung), das von den Verdauungssekreten im Dünndarm nicht gespalten werden kann und daher schwer resorbierbar ist.
1 Eine japanische Studie zeigt, dass Laktulose zusammen mit verzweigtkettigen Aminosäuren die Mortalität während des Krankenhausaufenthalts von Patienten, die mit einer HE eingeliefert wurden, senkt (9.6% vs. Am J Clin Nutr, 2001, 73, Suppl 2, 399-405 Pubmed
B. bei einer Salmonellose.
Als Laxans: Laktulose entfaltet durch seine laxierende Wirkung zudem eine Reduktion der Antiendotoxinkonzentration (Endotoxine sind Lipopolysaccharide aus Bakterienwänden besonders von Gram-negativen Bakterien wie E. coli, Proteus, Enterobacter, Serratia, Yersinien oder Salmonellen), was bei Darm- und Lebererkrankungen von Bedeutung ist.
Lactulose ist ein künstlicher Zweifachzucker (synthetisches Disaccherid), der ausgehend von Milchzucker (Lactose) hergestellt wird. European Journal of Pediatrics, 1957, 79(2)
Currently recommended treatments of childhood constipation are not evidence based: a systematic literature review on the effect of laxative treatment and dietary measures. Zum Vergrössern anklicken. Das zieht Wasser in den Darm, wodurch der Darminhalt aufweicht.
Im Dickdarm (Kolon) kann das Abführmittel teilweise durch die dort befindlichen Bakterien abgebaut werden.
Heidelberg: Springer Medizin Verlag, 2007
Abführmittel, Lactose, Lebensmittelintoleranz, Rahmintoleranz, SIBO
LiteraturProbiotics: determinants of survival and growth in the gut. 41 Suppl 1, 17-25 Pubmed
Bei hepatischer Enzephalopathie reduziert Lactulose die Ammoniakaufnahme aus dem Darm, indem es die Ammoniakproduktion der Bakterien hemmt und die Ammoniakionenbindung im sauren Milieu fördert.
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Lactulose umfassen:
Der Abbau von Laktulose führt zu einer Zunahme des osmotischen Drucks im Darmlumen und durch die pH-Erniedrigung zu einer Anregung der Peristaltik, wodurch die Kolonpassage beschleunigt wird. In den 1960er Jahren kam das Abführmittel schließlich im europäischen Raum auf den Markt.
synonym: Laktulose, LactulosumPhEur, Lactulosum liquidumPhEur, LactuloseINCI
ProdukteDie Lactulose ist als Sirup im Handel (Duphalac®, Rudolac®, Gatinar®).
Bisherige Beobachten sprechen gegen einen teratogenen (Fehlbildung bewirkende) Effekt.
Hinweis:
Lactulose gehört zu den Abführmitteln der Wahl in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Medikamente mit dem Wirkstoff Lactulose sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz apothekenpflichtig, unterliegen aber nicht der Verschreibungspflicht.
Illustration © PharmaWiki
WirkungDie Lactulose (ATC A06AD11 ) hat abführende und präbiotische Eigenschaften. Elektrolytstörungen können bei hohen Dosen auftreten.
Die Lactulose kann sich in Nahrungsmitteln mit Milch und Milchprodukten bilden, welche stark erhitzt werden (siehe oben). Die maximale Lactulose-Dosierung sollte 30 Gramm pro Tag nicht überschreiten.
Bei mehr als jedem zehnten Behandelten kommt es besonders zu Beginn der Therapie zu Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Bei ungenügender Dosierung können jedoch auch 24 bis 48 Stunden bis zum ersten Stuhlgang vergehen.
Lactulose wird bei Verstopfung angewendet, die sich durch ballaststoffreiche Kost und andere allgemeine Maßnahmen (ausreichende Flüssigkeitszufuhr, ausgewogene Ernährung etc.) nicht ausreichend verbessern lässt.
Der Wirkstoff wird zudem in Situationen gegeben, die einen erleichterten Stuhlgang erfordern, wie etwa nach Operationen im Bereich des Enddarms oder bei Enddarm-Geschwüren.
Weiterhin wird Lactulose in der Vorbeugung und Behandlung der sogenannten „portokavalen Enzephalopathie“ eingesetzt, einer Lebererkrankung, bei der es zu erhöhten Ammoniak-Blutspiegeln kommt.
Die Anwendung kann einmalig, kurzfristig oder langfristig erfolgen.
Der Wirkstoff wird in Form von Lactulose-Sirup (beziehungsweise Lactulose-Saft) oder als Pulver vermarktet.
Hepatology, 1997, 26(6), 1410-4 Pubmed Autor
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1996
Ein weiterer, jedoch seltener genutzter Effekt dieser beim Lactulose-Abbau anfallenden Säuren ist, dass sie im Darm ein saureres Milieu schaffen.
An update. Clinical efficacy of lactulose in cirrhotic patients with and without subclinical hepatic encephalopathy. Gut, 1970, 11(12), 1043-8 Pubmed
Die Lactulose (C12H22O11, Mr = 342.3 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver vor und ist in Wasser leicht löslich.
Einige Bakterien, wie Staphylokoccus aureus und E. coli können Lactulose schlecht abbauen, Proteus, Salmonellen und Shigellen gar nicht.
Bei der hepatischen Enzephalopathie: Ursache der hepatischen Enzepahopathie ist die durch bakteriellen Eiweißabbau im Darm entstehende Erhöhung des Ammoniumspiegels im Blut (Hyperammoniämie).
1956 konnte der Arzt Friedrich Petuely nachweisen, dass die Gabe von Lactulose zu einer erhöhten Anzahl von bestimmten Lactobazillen im Stuhl führt und damit die Nebenwirkung von Breitband-Antibiotika mildern könnte.
Ebenso entdeckte er die abführende Wirkung vom Lactulose. Laktat senkt den Ammoniumspiegel über folgenden Weg: Die durch Verstoffwechselung von Laktulose entstehenden kurzkettigen Fettsäuren (Laktat, Acetat, Propionat, Butyrat) führen zu einer pH-Erniedrigung im Darm, was einen Selektionsvorteil für die Kohlenhydrat verstoffwechselnden Bakterien darstellt und einen Nachteil für die Eiweiß verdauenden, die ein neutrales bis alkalisches Milieu bevorzugen.
Damit kommt es zu einer Zunahme des Anaerobier und einer Abnahme des Eiweiß- und Aminosäurenabbaus, was eine Erniedrigung der bakteriellen Ammoniumionenproduktion und damit der Ammoniumionenkonzentration und der Harnstoffkonzentration im Blut bewirkt. Die Anwendung in dieser Altersgruppe sollte die Ausnahme sein und ärztlich überwacht werden.
Arzneimittel mit dem Wirkstoff Lactulose können während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.