Reisen in der frühen neuzeit

Nur ungern ließ man Lasttiere deshalb ohne Beladung auf die Rückreise gehen. Noch heute erinnern Ortsnamen wie Frankfurt am Main oder Oxford an der Themse an diese alte Funktion und den Entstehungszusammenhang.

Der Verkehr auf dem Wasser spielte sich jedoch nicht nur mit den Überquerungen der Flüsse ab, sondern es gab ein System von natürlichen und künstlichen Wasserstraßen durch ganz Europa.

Jahrhunderts dazu über, Brücken mit stärkeren Widerlagern an den Ufern und flacheren Brückenbögen zu spannen. Entweder man traf in den betreffenden Reiseetappen Bekannte oder Verwandte und wechselte bei denen, oder man besorgte sich hochwertige, international anerkannte Edelmetallmünzen.

Man mußte bei einer lange andauernden Reise beachten, daß die lange Abwesenheit von der Heimat, die gesamte Lebensperspektive des Reisenden ver- ändern konnte.

Auch Bremssysteme unterschiedlichster Art und Wirkungsweise kamen erst jetzt zunehmend in Gebrauch. Selbst kleinere Tiere wie Ziegen oder Hunde wurden zum Transport genutzt.

 

Tragekapazitäten waren kostbar. Schließlich erfolgte durch den zunehmenden Eisenbahnbau der Durchbruch zum modernen Verkehrswesen zu Lande.

 


[1] Peter Ahrens: Reisen im Mittelalter.

Dazu gehören das Gebet, der Besuch des Gottesdienstes und die Abwicklung finanzieller Angelegenheiten. Daher wache und halte dein Gewehr in guter Bereitschaft
-familiarisiere dich nicht mit den Frauenzimmern IN DER Kutsche; insbesondere wenn es hübsch und jung ist, weil solche dann öfters verlangen, dass man sie freihielte

  • beim Ausgehen trage allerhand kleine Münzsorten bei dir, besonders wenn du dich in Armen-, Waisen- und Gefangenenhäusern herumführen lassen willst.

    Außerdem war ihr Lohn gering und da sie wertvolle Zeit auf ihrem Hof verloren, schickten sie oftmals Frauen und Kinder zur Straßenausbesserung, die dementsprechend noch weniger Erfahrungen hatten und die Arbeit meistens demnach auch schlecht verrichteten, so daß sich der Zustand der Straße größtenteils nicht besserte.

    So reiste beispielsweise kein Mensch am Karfeitag ab, da dieser Tag als Unglücksbringender galt.

    Unabhängig von der sozialen Stellung und den finanziellen Mitteln der Reisenden lassen sich bestimmte Rituale regelhaft beobachten. Erst im Laufe des 19.Jahrhunderts veranlaßten die Fürsten die Straßen effektiv zu reparieren und sogar Fernstraßen neu zu bauen, nach dem französischen Vorbild wurden diese dann als Chausseen bezeichnet.

    Viele verbrachten auch einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland, wie zum Beispiel Handwerker und Kaufleute.

    Die Masse der reisenden Kaufleute bildeten allerdings die vielen Hausierer und fliegenden Händler, die mit einem kleinen Angebot an Waren oder mit einer kombinierten Dienstleistung den direkten Kontakt zu ihren Kunden finden mußten, wie zum Beispiel Schuhflicker, Scherenschleifer und Sensenschmiede.

    Die zunehmende Professionalisierung des Kriegswesens und die damit verbundene allmähliche Ablösung des mittelalterlichen Ritterheeres, sowie die bald uniformierten, ständig einsatzbereiten Stehenden Truppen des 18.

    Das Besondere an der Kutschfahrt war die Federung an diesem Verkehrsmittel, das die Reise um einiges bequemer machte. Dass Fußreisende solche sich bietende Gelegenheiten nutzten, gegen geringes Entgeld in den Genuss eines Rittes zu kommen, ist nur zu verständlich.

     

    Mochte es sich hier um wohl eher zufällig gekommene Mietgeschäfte handeln, so wurden bald, insbesondere an stärker frequentierten Reiserouten, regulär Mietpferde für eine bestimmte Strecke angeboten.

     

    Eine bessere Ausnutzung von menschlicher und tierischer Muskelkraft ermöglichte der Transport auf Achsen.

    So lagen auch alle bedeutenden Seehäfen an den Mündungen der großen europäischen Stromsysteme. Flüsse stellten ebenfalls wie die Gebirge Gefahren dar. und führe diejenigen Medikamente mit, die deiner Konstitution am zuträglichsten sind

  • tritt deine Reise lieber an zur Frühlingszeit als zur Winterszeit, weil die Wege nicht allein zu der Zeit schlimmer sind, sondern auch sonst ungesunder und unangenehmer zu reisen ist
  • setze dich nicht eher auf den Postwagen, bis du gesehen hast, wo und wie deine Sachen platziert sind
  • wo gefährliche Orte sind, wie Berge, Fähren, böse Brücken usw.

    Vor allem Arme und Vagierende, also praktisch alle Menschen, die aus wirtschaftlicher Not oder Vertreibung auf die Straße gezwungen wurden, waren für die längeren Touren und Übernachtungen unter freiem Himmel in der Regel nur unzureichend ausgerüstet.

     

    Selbst unter den freiwillig Reisenden gab es nur wenige, die sich gezielt auf eine längere Reise vorbereiten und mit zweckdienlicher Kleidung und Ausrüstung versehen konnten.

    Dennoch waren Brücken stets angenehmer und vor allem ungefährlicher als die ansonsten übliche Überquerung eines Flusses mit einer Fähre oder durch eine Furt. Radtypen von der Vollkonstruktion bis zum künstlerisch verzierten, leichten Speichenrad von Prunkkarossen wurden genutzt. Die Gräben müssen so gut es geht in gerade Linie gezogen, vier Fuß breit und drei Fuß tief angelegt werden.

    Die Gründung von Straßenbetriebsgesellschaften, die sog. Von gesattelten Reitpferden und Schubkarren dürfen diese Wege im Sommer und Winter zwar genutzt werden, aber nur bei trockener Witterung und bei Frost“.

     

    Brücken, Stege, Furten und Fähren

    Neben dichten und ausgedehnten Wäldern und Gebirgen stellten die Flüsse schwer überwindbare Hindernisse für den Landverkehr dar.

    Die Sänfte war ein beliebtes Beförderungsmittel des Adels, der auch vor allem bei Überquerungen von Alpenpässen, wenn die Benutzung der Kutschen unmöglich wurde, gerne auf die Sänfte zurückgriff.

    Häufig gestellte Fragen

    Worum geht es in dem Text "Reisen in Europa - Reisen in der frühen Neuzeit"?

    Der Text behandelt das Reisen in Europa während der frühen Neuzeit (1500-1800).

    Für abgelegene Strecken empfahl es sich, neben der angemessenen Bekleidung auch einen tüchtigen Vorrat an Lebensmitteln mit sich zu führen. Die menschliche Tragekapazität lag selten über drei bis vier Dutzend Kilogramm. Über die Städte und Häfen wurde sowohl der Export der Landesprodukte, als auch der Import der Handelsgüter abgewickelt.

    Verkehrsmittel

    Für die meisten Reisenden der Frühen Neuzeit waren die Schuhe das einzige Verkehrsmittel, das sie benutzten, wenn sie sich auf die Wege begaben.

    Da man nie wissen konnte, ob man selbst zurückkehrte oder die Daheimgebliebenen je wiedersehen würde – immerhin gehörte der unvermittelte und überraschende Tod durch Seuchen und Krankheiten zum frühneuzeitlichen Alltag – widmete man der Abschiedszeremonie besondere, heute übertrieben wirkende Aufmerksamkeit. Grundsätzlich waren ein- und zweiachsige Fahrzeuge üblich.

    Wagen mit Holzrädern wurden für schwere Güter genutzt. Sie waren in aller Regel außerhalb der Ortschaften vor den Herbergen aufgestellt und der Wirt kassierte die Gebühren für den Eigentümer der Straßen und Brücken.

     

    Wie der Straßenbau wurde auch der Brückenbau seit dem Dreißigjährigen Krieg vor allem auf militärische Forderung, also nach strategischen Gesichtspunkten angelegt.

    Last- und Reittiere (Pferde, Ochsen, Maultiere, Esel) wurden für den Transport von Waren eingesetzt. Dazu gehörten Sonne und Hitze, sowie Sturm und Regen, als auch Schnee und Frost. Die bestehenden Steinbrücken wurden daher während der frühen Neuzeit oft zu Recht den Römern zugeschrieben, wenn nicht gar der abergläubige Volksmund dem Teufel als Bauherren diese unerklärlichen Zeugnisse der Ingenieurkunst zuschrieb.

    Vom Landsknecht bzw. Es entstand sogar eine eigene Gattung von Unterhaltungsliteratur für Reisende. Damit aber hier einheitlich verfahren werde, so sollen die Haupt- und Heerstraßen drei Wagenspuren breit, andere aber, worauf nicht so starke Passage geht, zwei Wagenspuren breit gelassen und eingerichtet werden.